Was ist anthroposophische Dermatologie/ Hautmedizin

Was ist anthroposophische Dermatologie?

Die anthroposophische Dermatologie beschäftigt sich mit der Behandlung und der Betrachtung von Hautkrankheiten aus Sicht der Naturwissenschaft und der Anthroposophie.
Die Anthroposophie ist eine eigene Weltanschauung. Ähnlich wie die TCM oder Ayurveda, beschreibt sie den Menschen in seinem Aufbau und in seinem Verhältnis zur Welt, und die Welt selbst.
Sie gehört zur Traditionellen europäischen Medizin TEM.

Was bedeutet das für Ihr Hautproblem und dessen Behandlung?
Aufgrund Ihrer Anamnese- (die persönliche (Kranken-)Geschichte), zeigen sich verschiedene Besonderheiten körperlicher und individueller Art.
Ähnlich wie in der TCM oder Ayurveda zeigen sie meist ein funktionelles Ungleichgewicht auf. Zum Beispiel eine Disharmonie im Zusammenspiel der Organe untereinander.
Um dieses Zusammenspiel in eine erwünschte Richtung zu lenken und zu unterstützen stehen die komplexen anthroposophischen Arzneimittel seit 100 Jahren zur Verfügung.
Viele davon sind homöopathisch, aber es gibt viele Unterschiede zur klassischen Homöopathie.

Die anthroposophischen Arzneimittel gibt es z.B. in Globuli, Tabletten, Pulver, Tinkturen und Ampullenform. Sie sind größtenteils homöopathisch, also potenziert, aber mitunter auch rein pflanzlich oder mineralisch. Man kann sie schlucken, injizieren oder auftragen.
Meist werden mehrere Mittel in Komposition verwendet, innerlich aber auch äußerlich. Die verordneten Potenzhöhen sind meist sehr niedrig, die Mittel sollen dafür täglich oder wöchentlich genommen werden.

Die Mittel folgen den Grundsätzen der Naturheilkunde und der Ganzheitsmedizin.
Sie wirken immer auf Körper, Geist und Seele.

Anders als in der klassischen Homöopathie wurden in der anthroposophischen Medizin auch viele Cremen und Salben entwickelt und die Erkenntnisse aus der Phytotherapie werden angewandt.
Die Wickel, Umschläge und Bäder sind sehr beliebt.

Der Heilungsprozess der Haut wird äußerlich unterstützt durch geeignete naturheilkundliche Pflege und Therapie, gleichzeitig helfen wir den inneren Organen und den zugrunde liegenden Organproblemen durch die spezifischen anthroposophischen Arzneimittel.
Zum Beispiel ist öfter die Leber aus dem Gleichgewicht geraten, oder die Niere und die Lunge. Wenn ein Organ in Mitleidenschaft geraten ist, wirkt sich das vielfältig im ganzen Organismus aus. Dadurch verschiebt sich das Verhältnis der Kräfte, die im Körper wirken. In der Anthroposophie kennt man 4 verschiedene Kräftewirkungen (oder auch Leiber genannt) im Menschen. Es sind körperliche und seelische Anteile im Menschen die zusammenwirken. Wenn die Seele aus dem Gleichgewicht ist, bringt das sehr oft auch den Körper aus dem Takt. Auch das Verhältnis zwischen den rhythmischen, den Nerven- oder den stoffwechseltätigen Prozessen kann verschoben sein, sodass eine Einseitigkeit entstanden ist, und der ganze Organismus versucht nun dies auszugleichen.

Zusätzlich kommt der Mensch auch schon mit bestimmten Dispositionen, Neigungen, Anlagen, und Temperamenten zu Welt. Die ganzheitliche Sicht wird dies mit im Blick haben und mitberücksichtigen. Dies bezeichnet man als die konstitutionelle Anlage.

Anthropsophische Arzneimittel sollen auf den physischen Körper wirken, aber noch weit darüber hinaus. Die seelischen und geistigen Dimensionen werden also mitbehandelt.

Der physische Körper kann durch physisches wie Ernährungsmaßnahmen, Nahrungsergänzungsmitteln, verschiedene Phytomedikamente (Pflanzenmedizin) oder Teekuren aus der Naturheilkunde unterstützt werden.

Wichtig ist, dass in der Anthroposophischen Medizin die Erkenntnisse und Werkzeuge der allopathischen, also der Schulmedizin integriert sind. Daher wird auch zunehmend der Begriff der “integrativen Medizin” als Zugehörigkeit gewählt. Dies hebt den zusammenwirkenden Aspekt hervor und nicht den trennenden. Das “entweder-oder”, die “schwarz-oder-weiß-Sicht” wird vermieden. Letztlich soll die Vernunft und die Notwendigkeit die erforderliche Therapie entscheiden.